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Spielentwicklung – So komplex ist der Prozess wirklich


Spielentwicklung – So komplex ist der Prozess wirklich

Videospiele haben sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Während wir vor kaum 25 Jahren noch Disketten verwendet haben und davon gleich mehrere brauchten, um Spiele wie Monkey Island zu installieren, kann man heutzutage wesentlich größere Spiele auf seinem Smartphone herunterladen und mobil spielen.

Die Entwicklungen, die die Videospiel-Branche in der jüngsten Vergangenheit gemacht hat, sind derart beeindruckend, dass sie an Wunder erinnern.
Wenn man beobachten will, wie groß die Auswahl an Spielen heutzutage geworden ist, braucht man sich nur im Play Store umschauen oder im Vulkan Vegas anmelden. Hier kann man etliche Games in ganz unterschiedlichen Kategorien entdecken, bei denen sicher für jeden Geschmack etwas Passendes zu finden ist. Wir gehen davon aus, dass die Auswahl an Spielen in Zukunft nur weiter zunehmen wird. Auch die verwendeten Features, Grafiken und Sounds werden sich mit Sicherheit kontinuierlich weiterentwickeln.

Wenn man an diese Entwicklung denkt, ist es nur logisch, dass man sein Augenmerk darauf lenkt, wie Spiele überhaupt entwickelt werden. Indem man versteht, welche Faktoren einen Einfluss auf die Entstehung eines Spiels haben, kann man eher nachvollziehen, welche Neuerungen es in Zukunft geben könnte und eventuell sogar eigene Ansätze entwickeln. Zumindest aber sollte daraus ein zusätzliches Verständnis für Entwickler entstehen, die Spiele herausbringen, die einem weniger gefallen. Meist ist es keine einfache Entscheidung, die ein Spiel ruiniert, sondern eine Kombination aus Produktionsumständen. Hier gehen wir auf die Komplexität der Videospielentwicklung ein, so dass man sich selbst einen Eindruck von der Thematik verschaffen kann.

Der Ablauf einer Videospielentwicklung

Die meisten Videospiele folgen dem gleichen groben Ablauf in ihrer Produktion. Diesen Vorgang haben wir hier in aller Kürze zusammengefasst um anschließend auf die einzelnen Aspekte genauer einzugehen:

  1. Konzeptentwicklung
  2. Prä-Produktion
  3. Produktion
  4. Pre-Alpha
  5. MVP
  6. Alpha-Test
  7. Beta-Test
  8. Veröffentlichung

1. Konzeptentwicklung

Zunächst muss natürlich grundsätzlich ausgemacht werden, was für eine Art von Spiel man überhaupt entwickeln will. Am besten funktioniert ein Konzept, wenn man bereits eine Idee hat, wie man es spielerisch umsetzen will. Wenn sich das Spiel um eine zentrale Mechanik dreht, hat man bereits einen hervorragenden Ansatz für die weitere Produktion.

2. Prä-Produktion

In diesem Teil der Entwicklung werden erste technische Ansätze entwickelt und Designs ausgelotet. Es gibt in dieser Phase drei entscheidende Dokumente: das Game Design Dokument, in dem die Spielprinzipien und -abläufe beschrieben werden, die Art Bible, in der Konzeptzeichnungen gesammelt werden, bis man sich auf einen Stil festgelegt hat und schließlich den Tech Stack, in dem alle bereits geschriebenen Code-Elemente hinterlegt werden.

3. Produktion

Erst wenn vollständig geklärt ist, wie das Spiel ablaufen soll, welche Mechaniken eingebaut werden und der Grafikstil gefunden wurde, beginnt die eigentliche Produktion. Hier werden alle vorherigen Aspekte zu einem fertigen Produkt vereint. Die Entwicklung eines Videospiels nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch, so dass selbst größere Teams manchmal Monate und Jahre dafür brauchen.

4. Pre-Alpha

In dieser Phase steht das Grundgerüst des Spiels und man kann testen, ob alles so funktioniert wie es soll. Die Pre-Alpha-Phase ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern wird von den Entwicklern und eventuellen Probespielern verwendet, um herauszufinden, wo noch Schwächen liegen. Gerade Programmierungsfehler sollen in diesem Schritt ausgemerzt werden, so dass es im fertigen Produkt keine Bugs gibt.

5. MVP – Minimum Viable Product

Der Begriff MVP steht in der Spieleentwicklung für Minimum Viable Product. Hier entsteht also ein Produkt, das gerade so den Mindestanforderungen genügt. Alle Mechaniken funktionieren soweit, es kommt nicht mehr zu dramatischen Fehlern oder Abstürzen und die Grafik ist zumindest ansehnlich. Wenn dieser Stand erreicht ist, ist das Spiel theoretisch spielbar. Praktisch wird dieser Punkt als Grundlage für die restliche Entwicklung genommen.

6. Alpha-Test

Bei diesem Test ist das Produkt gerade so spielbereit und es soll im größeren Stil getestet werden, wo noch Schwächen liegen. Normalerweise findet die Alpha geschlossen statt, also nur wenige Spieler erhalten verfrühten Zugriff auf das Produkt, um zu prüfen, wie es funktioniert und Feedback zu geben. Die Verbesserungsvorschläge werden dann durchgegangen und nach Möglichkeit implementiert.

7. Beta-Test

Der Beta Test ist schon etwas fortgeschrittener. Die Entwickler sind an diesem Punkt meist schon recht selbstsicher, was die Performance ihres Spiels angeht und häufig wird die Beta-Phase allgemein zugänglich gemacht. So hat man viele Tester, die das beinahe fertige Spiel intensiv ausprobieren können. Hier ist die reine Menge an Testern meist wesentlich höher, wodurch Probleme eher auffallen sollten. Auch in der Beta-Testphase werden Feedbacks gesammelt und noch Verbesserungen umgesetzt.

8. Veröffentlichung

Wenn die Beta abgeschlossen ist, kann man das Spiel nun veröffentlichen. Meistens gibt es auch nach dem Release noch einige Macken, die behoben werden müssen. Allerdings ist die Funktionalität bereits gewährleistet und die meisten guten Entwickler schrauben auch noch nach der Veröffentlichung an ihrem Produkt. So gibt es auch nach Release noch Verbesserungen.

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