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Vortrag: Eine Reise zu den Vögeln Deutschlands und Europas
Die Biodiversität dieser Welt, Europas und Deutschlands nimmt rapide ab. Im Zentrum stehen der Verlust von Lebensräumen, die Frakturierung von Landschaften und damit einhergehend die kritische Verkleinerung der Populationen. Hinzu kommt der massive Einsatz von Herbiziden und Insektiziden.
Welche Anmut, Schönheit und Perfektion dabei verloren gehen, zeigt Prof. Gerald Reiner vom Arbeitskreis Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen in einem 90-minütigen Vortrag am 15. Mai 2022 im Kukuk in Wettenberg.
Kommen Sie mit auf die Reise und erleben Sie über 120 der markantesten Vogelarten Deutschlands und Europas – die Tickets sind frei. Lassen Sie sich mit verblüffenden Fakten über die Gefiederten unterhalten und zum Staunen bringen. Die Reise beginnt in den alpinen Landschaften der Telemark und in der Finnischen Taiga auf der Suche nach Steinadler, Auer- und Birkhuhn. Sie endet nach über 20 großartigen Schauplätzen und Lebensräumen in West-, Mittel- und Osteuropa bei den Bartgeiern am Südrand der Pyrenäen.
Alle Fotoaktivitäten waren über 10 Jahre lang sorgfältig gelenkt und sie fördern den Erhalt und den Ausbau von Biotopen vor Ort. So konnte Reiner Arten, die bei uns extrem selten und störanfällig sind (z. B. Birk- und Auerhuhn) in anderen Ländern, in denen sie, weil die Biotope noch weitgehend intakt sind, häufig vorkommen, mit ausgeklügelten Tarneinrichtungen nicht invasiv beobachten und fotografieren. Alle Aufnahmen sind wildlife und oft unter schwierigsten Bedingungen entstanden. So ließ der Schreiadler 3 Wochen auf sich warten, weil der schwere Vogel auf seinem diesjährigen Zug aus den afrikanischen Überwinterungsquartieren durch ein Tief über dem Balkan ausgebremst wurde.
Als Schmankerl gibt es die Reise auch als Buch. Auf über 300 Seiten großformatiger Fotos im DIN A4-Querformat. Das alles mit kurzen und prägnanten Texten garniert. Ein Plädoyer für den Erhalt der Biodiversität, zu dem wir Menschen verpflichtet sind; nicht primär für die nächsten Generationen, sondern um der Biodiversität selbst willen. Das Buch wurde übrigens maßgeblich gefördert durch die Deutsche Wildtier Stiftung, das Marburger Institut für Ornithologie und Ökologie und den NABU Wettenberg.
Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas, ISBN: 978-3-936802-33-7, 39.- €.
Gerald Reiner
Gerald Reiner wurde 1961 in der Pfalz geboren und lebt seit 1981 im Gießener Umland. Hier arbeitet er als Wissenschaftler und Tierarzt am Klinikum des Fachbereichs Veterinärmedizin und im Arbeitskreis Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Neben der Beschäftigung mit Krankheiten bei Haus- und Wildschwein erforscht er mit molekular- und populationsgenetischen Methoden den Rückgang der genetischen Vielfalt heimischer Wildtiere und Vögel.
Das Fotografieren von Vögeln ist schon von Kindheit an seine Leidenschaft. In den 1970er Jahren waren die schwarzen Pixel die Amseln und die orangenen waren die Rotkehlchen. Diesem Zustand konnte er erst in den letzten Jahren mit deutlich verbessertem Equipment ein Ende bereiten.
Es ist ihm ein großes Anliegen auf die Schönheit der Biodiversität und ihre Bedrohung hinzuweisen und die Zuhörerinnen und Zuhörer als Mitstreiter zu gewinnen.
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