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Guter Sound mit Endstufe im Heimkino
Vor- und Nachteile von externen Endstufen im Vergleich zum AV-Receiver.
AV-Receiver sind aus gutem Grund weit verbreitet. Durch den klassischen Tuner in Verbindung mit moderaten Preisen für gut ausgestattete AV-Receiver, die bereits ab etwa 400 Euro los gehen (Top-Modelle können auch mehrere Tausend Euro kosten) sind sie für den Einsatz im Wohnzimmer ideal.
Besonders, wenn Sie nur bei Zimmerlautstärke Filme schauen, reichen AV-Receiver absolut aus. Spätestens, wenn Sie in Ihrem Heimkino etwas lauter aufdrehen wollen, werden sie jedoch an Ihre Grenzen kommen und gegebenenfalls über die Anschaffung einer Endstufe nachdenken. Hier versprechend beispielsweise PA-Endstufen aus der Veranstaltungstechnik viel Leistung für kleines Geld. Was es damit auf sich hat und mit welchen Vor- und Nachteilen Sie dabei rechnen müssen, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Gründe, die für eine externe Endstufe sprechen
Schon einfache Einstiegs-AV-Receiver werden mit hohen Wattzahlen von bis zu 200 Watt je Kanal beworben. Dies macht sie insbesondere für Laien interessant, denn an sich ist dies für den Einsatz selbst im Heimkino völlig ausreichend – oder doch nicht?
Leider geht es bei AV-Receivern für Einsteiger nicht selten einzig und allein um die nackten Zahlen, damit der Receiver auf dem Papier so gut wie möglich dasteht. In der Regel sind günstige AV-Receiver mit hohen Wattzahlen nur dann zu einer so hohen Leistung fähig, wenn gleichzeitig nur ein Kanal aktiv ist und die übrigen Kanäle stummgeschaltet sind. Entsprechend kann bei einem Gerät mit einer Ausgangsleistung von 11 x 200 Watt zwar eine Gesamt-Wattzahl von 2.200 Watt angegeben werden, obwohl die Leistungsaufnahme nur bei 300 Watt liegt.
Wenn Sie dann Filme mit hoher Lautstärke schauen, brechen die 200 Watt Leistung schnell ein und es wird nur noch eine realistische Ausgangsleistung von 40 oder 50 Watt je Kanal erreicht. Das ist dann zwar immer noch laut, es klingt aber unsauber und wird subjektiv als unangenehm und zu laut empfunden. Daher arbeiten praktisch alle gängigen Endstufen am besten im mittleren oder sogar unteren Leistungsbereich. Bei voller Auslastung brechen sie entsprechend ein, da das Signal verzerrt wiedergegeben wird. Wenn Sie wirklich laut hören wollen, ohne dass es schlecht klingt, brauchen Sie eine externe Endstufe.
Die größte Auswahl an solchen HiFi-Endstufen haben Sie im 2-Kanal-Bereich, doch es gibt auch Modelle mit drei, fünf oder sieben Kanälen. Sehr gute AV-Verstärker gibt es in der höheren Preisklasse ab etwa 800 bis 1.500 Euro nur sehr wenige. Bei AV-Vorstufen gibt es verschiedene Layouts für die Kanäle, wobei 11.2 oder 13.2 sehr gängig sind. Hieran können Sie Endstufen mit maximal 11 oder 13 Kanälen anschließen. Wenn Sie einen AV-Receiver und Verstärker kaufen, sollten Sie auch darauf achten, welche Vorstufensektion vorhanden und mit welchen Endstufen sie gekoppelt sind. So gibt es beispielsweise Modelle mit 11.2 Vorstufen aber nur 9 Endstufen Kanälen. Hier bietet es sich an, eine weitere externe 2-Kanal-Endstufe anzuschließen.
AV-Vor- und Endstufenkombinationen haben im Vergleich zu anderen Lösungen den großen Vorteil, dass sie sehr kompakt und nicht so störanfällig sind, wie es bei einem AV-Verstärker bzw. AV-Receiver der Fall sein kann. Außerdem können Sie im Falle von neuen Tonformaten, die an den Markt kommen, einfach nur die Vorstufe austauschen und die Endstufen behalten.
PA-Endstufen als günstige Alternative
Wenn Sie etwas experimentierfreudiger sind und eine günstige Lösung suchen, die für wenig Geld viel Leistung bringt, sind PA-Endstufen eine Überlegung wert. Diese Public Address Endstufen sind eigentlich für Beschallungsanlagen vor Publikum konzipiert, können aber auch im eigenen Kellerkino mit Technikraum hervorragend eingesetzt werden.
Zwar sind sie sehr laut und häufig mit LEDs ausgestattet, was im Kinoraum nicht ideal ist, wenn Sie aber über einen Technikraum verfügen, bekommen Sie hier viel Leistung, eine robuste Bauweise und können solche Endstufen unproblematisch mit anderem PA-Equipment kombinieren. Mit klassischen HiFi-Komponenten und AV-Receivern ist die Kompatibilität durch fehlende Cinch-Anschlüsse und den höheren Eingangspegel aber eingeschränkt.
Grundsätzlich ist eine solche Lösung aber überall dort empfehlenswert, wo eine hohe Leistung gewünscht ist – primär also bei den Front- und Center-Lautsprechern. Es kann also durchaus auch nur ein Teil der Lautsprecher externe verstärkt werden, während die übrigen weiter über den dadurch deutlich entlasteten AV-Receiver betrieben werden.
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