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Das Festival für alle Sinne kehrt zurück - Abgesagt
Dreimal hieß es bisher in den Hessenhallen in Gießen "AMEN", dann war erstmal Schluss. Corona
bremste den Siegeszug des beliebten Festivals der elektronischen Musik abrupt aus. Zwei Jahre ist es her, dass die Elektrofans unter dem Motto "In Techno We Trust" in fantasievollen Kulissen tanzen und feiern konnten bis in die Morgenstunden. Jetzt kehrt das AMEN zurück – dank 2G-Regelung kann gefeiert werden wie vor Corona.
"Wir haben mit dem Termin im Dezember wirklich Glück", sagt Veranstalter Christian Minke. Lange
Zeit sei nicht abzusehen gewesen, ob das AMEN nicht noch ein weiteres Jahr ausfallen müsse, doch
dann habe sich Ende September die Möglichkeit der 2G-Optionsregelung abgezeichnet. Sofort nahm
Minke mit seinem Team die auf Eis gelegten Planungen wieder auf und präsentiert nun ein noch
besseres, noch stilvolleres AMEN als zuvor.
In insgesamt fünf Hallen darf auf insgesamt vier verschiedenen Floors mit den klangvollen Namen
Notre Dame, Feierzirkus, Klangschale und Dunkelkammer wieder zu den unterschiedlichsten Stilen der elektronischen Musik gefeiert werden: Von weich bis hart, von House über Techno bis Goa. Das AMEN ist für seine Bandbreite und die hochkarätigen Acts bekannt. Dabei bietet die Halle 1, über die auch der Einlass erfolgt, eine riesige Chill-Out-Area mit Foodtrucks, Garderobe und Token-Verkauf, bevor man sich ins Getümmel stürzt.
Auf dem Line Up steht wie immer eine Mischung aus renommierten Kult-Acts der Elektroszene und
beachtenswerten Newcomern. Ebenso ist immer für ausreichend Lokalkolorit und die heimischen Kollektive gesorgt. Als "All-Stars der vergangenen Jahre" bezeichnet Christian Minke selbst das Programm. Mit dabei sind diesmal etwa Altmeister Karotte oder Szenegröße Klaudia Gawlas. Zu den Highlights zählen aber auch die Sets von Mathias Kaden und T78. Mit Anna Reusch, Klopfgeister und Pappenheimer sind zahlreiche alte Bekannte in den Hessenhallen 2 bis 5 zu erleben. Insgesamt stehen in der Nacht der Nächte fast 40 Acts auf den Bühnen.
"Lasst uns den Zustand der Entbehrung, des Verzichts und der Isolation gemeinsam durchbrechen.
Zusammen beenden wir die Zeit der Enthaltsamkeit (...) Raus aus der Einsamkeit, wieder hin zur
Gemeinschaft und einer Subkultur, in der wir endlich wieder unbekümmert feiern, tanzen und lachen können. Ohne Abstand, sondern ganz nah", so wirbt das AMEN auf seiner Webseite. Es ist die erste Indoor-Großveranstaltung ihrer Art in der Region seit Beginn von Corona.
Veranstalter Christian Minke hat die Zeit gut genutzt. Noch im Februar 2020 hatte er mit seinem Team in einer Halle auf dem Gelände des Alten Flughafens in Gießen den erste "Warehouse Rave"
ausgerichtet, kurz darauf war Schluss mit lustig: Corona hatte die Welt und die Veranstaltungsbranche voll im Griff.
Doch Minke steckte nicht den Kopf in den Sand, kümmerte sich um staatliche Hilfen und gönnte sich Zeit mit seiner Familie. Auf dem Hof in Königsberg, auf dem der mit seiner Verlobten und seinen beiden Söhnen lebt, hat er in der veranstaltungsfreien Zeit ein altes, denkmalgeschütztes Fachwerkhaus saniert, in das er nun mit seiner Familie einziehen wird. "Meine Kreativität konnte ich also prima auf der Baustelle ausleben", sagt Minke. Doch nun sei es allmählich wirklich Zeit, wieder Gas zu geben. "Das Planen, das Koordinieren und Organisieren – das hat mir schon sehr gefehlt", sagt der Veranstalter, der sich somit auf das Festival ganz besonders freut. Und er verspricht eines: "Wer jetzt denkt, wir spulen einfach den Standard ab, der irrt. Wir geben wie immer richtig Gas, auch Neues zu bieten und im Vergleich zu 2019 einen obendrauf zu setzen". Und Minke freut sich, dass die Mühe sich lohnt: "Der Vorverkauf läuft sehr gut, das Festival wird weiterhin angenommen wie auch vor der Pandemie".
Das heißt: Wer eines der begehrten Tickets möchte, sollte schnell zuschlagen. Außerdem kann man
bares Geld sparen: Beim AMEN gibt es wie in den Vorjahren verschiedene Preisstufen bei den Tickets – je näher das Festival rückt, desto teurer werden die Karten. Aktuelle Infos zur aktuellen Preisstufe unter www.amen-festival.de oder auf Facebook (@AmenFestival) alle Infos.
Wichtig: Das AMEN findet unter der optionalen 2G-Regelung statt. Das heißt, nur nachweislich Geimpfte und Genesene erhalten Zutritt. "Wir wissen, dass wir uns damit nicht nur Freunde machen", heißt es auf der Facebook-Seite, aber 2G bedeute, dass man auf Masken und Abstand verzichten und ein normales Festival feiern könne. "Es ist derzeit die einzige Möglichkeit". Wichtig: Es werden nur digitale Zertifikate akzeptiert, mit dem gelben Impfpass ist kein Einlass möglich. Zum Zertifikat ist ein Ausweisdokument bereit zu halten. Vor dem Einlass herrscht Maskenpflicht.
Die Geschichte des AMEN begann am 31. Oktober 2017. Am Reformationstag, in jenem Jahr zum 500.
Reformationsbeginn einmalig ein bundesweiter Feiertag, ging es in der Gießener Hessenhalle erstmals über die Bühne. Mit vollem Erfolg: Zur Erstauflage pilgerten 2000 Techno-Fans nach Gießen. 2018 kehrte das AMEN zurück – und lockte satte 4000 Besucher an. Ein Erfolg, der sich 2019 wiederholte. Daran will das AMEN nun 2021 anknüpfen.
Leider muss das für 11.12. in den Hessenhallen geplante AMEN-Festival erneut verschoben werden - die aktuelle Dynamik in der Entwicklung der Corona-Pandemie lässt keine andere Wahl.
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