Was ist CBD-Öl?

CBD ist eines der vielen Cannabinoide (Verbindungen) in der Cannabispflanze. Forscher haben sich mit den möglichen therapeutischen Anwendungen von CBD befasst. Zwei der Verbindungen in Marihuana sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und CBD. Diese Verbindungen haben unterschiedliche Wirkungen.

Bis vor kurzem war THC die bekannteste Verbindung in Cannabis. Es ist der aktivste Inhaltsstoff und hat eine psychologische Wirkung. Es erzeugt einen bewusstseinsverändernden "Rausch", wenn eine Person es raucht oder beim Kochen verwendet. Der Grund dafür ist, dass THC sich auflöst, wenn eine Person Hitze anwendet und es in den Körper einbringt. CBD hingegen ist nicht psychoaktiv. Es verändert nicht den Geisteszustand einer Person, wenn sie es konsumiert. Es kann jedoch signifikante Veränderungen im Körper bewirken, und es zeigt einige bedeutende medizinische Vorteile.

Woher kommt CBD?

CBD wird aus der Cannabispflanze gewonnen. Cannabispflanzen werden je nach THC-Gehalt entweder als Hanf oder als Marihuana bezeichnet. Die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) stellt fest, dass Hanfpflanzen im Rahmen der Farm Bill legal sind, solange sie weniger als 0,3 % THC aus vertrauenswürdigen Quellen enthalten. Im Laufe der Jahre haben Marihuanazüchter ihre Pflanzen selektiv gezüchtet, um einen hohen THC-Gehalt und andere Verbindungen zu erreichen, die ihren Interessen entsprechen. Hanfbauern hingegen verändern die Pflanze nur selten. CBD-Öl stammt von diesen legalen Hanfpflanzen.

Wie CBD wirkt

Alle Cannabinoide entfalten ihre Wirkung im Körper durch Interaktion mit Cannabinoidrezeptoren, der Teil des Endocannabinoidsystems sind. Der Körper produziert zwei Rezeptoren:
CB1-Rezeptoren sind im ganzen Körper vorhanden, insbesondere im Gehirn. Sie koordinieren Bewegung, Schmerz, Gefühle, Stimmung, Denken, Appetit, Erinnerungen und andere Funktionen.
CB2-Rezeptoren sind häufiger im Immunsystem anzutreffen. Sie wirken sich auf Entzündungen und Schmerzen aus.

THC dockt an die CB1-Rezeptoren an, aber CBD stimuliert die Rezeptoren, so dass der Körper seine eigenen Cannabinoide, die so genannten Endocannabinoide, produziert.

Vorteile

CBD kann sich auf verschiedene Weise positiv auf die Gesundheit einer Person auswirken. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 sprechen unter anderem folgende Gründe für die Einnahme von CBD-Öl:

• chronische Schmerzen
• Arthritis oder Gelenkschmerzen
• Angstzustände und Depressionen
• Schlafstörung
• Migräne
• Clusterkopfschmerzen und andere Kopfschmerzen
• Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
• Übelkeit
• Krebs
• Allergien oder Asthma
• Epilepsie und andere Anfallsleiden
• Multiple Sklerose (MS)
• Lungenerkrankungen
• Parkinson-Krankheit
• Alzheimer-Krankheit

CBD verbessert das verbale episodische Gedächtnis

Eine neue Studie zeigt, dass das Dampfen von Cannabidiol (CBD) jungen Menschen helfen kann, ihr verbales Gedächtnis zu erhalten, so dass sie sich an alltägliche Details erinnern können. Eine kleine Studie hat gezeigt, dass das Rauchen von CBD das verbale episodische Gedächtnis von Menschen unter 30 Jahren verbessern kann, was auf eine mögliche Rolle von CBD bei der Behandlung von Gedächtnisschwächen hinweist.

Die doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Crossover-Studie, die von der Universität Basel in der Schweiz durchgeführt wurde, zeigte, dass das Rauchen von CBD den Teilnehmern half, sich nach 20 Minuten an neu gelernte Informationen zu erinnern, ohne dass dies Auswirkungen auf ihre Stimmung, Motivation oder Aufmerksamkeit hatte. Episodisches Gedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, sich an alltägliche Erfahrungen oder Ereignisse in der ersten Person zu erinnern, z. B. was man gestern zu Abend gegessen hat oder wo man seinen 18.
Geburtstag gefeiert haben. Ein gesundes episodisches Gedächtnis ist für das tägliche Leben unerlässlich, und Beeinträchtigungen werden häufig bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit beobachtet.

Um zu testen, wie CBD das episodische Gedächtnis verbessern könnte, bat das Forschungsteam gesunde Teilnehmer, drei Sätze von fünf völlig unzusammenhängenden deutschen Substantiven in etwa 30 Sekunden zu lernen. Nach der Bestätigung des erfolgreichen Erinnerns bekamen sie 20 Minuten Zeit, um entweder 12,5 mg CBD oder ein Placebo zu rauchen. Am Ende wurden die Teilnehmer dann gebeten, sich alle 15 Wörter noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und aufzuschreiben.
Kleinere CBD-Mengen verbesserten das episodische Gedächtnis am besten

Der Konsum von CBD verbesserte die Erinnerungsfähigkeit der Teilnehmer signifikant um 10 Prozent, ohne Auswirkungen auf Entspannung, Stimmung, Motivation oder Müdigkeit im Vergleich zum Konsum eines Placebos.

Schockierenderweise stellte das Forschungsteam fest, dass in der CBD-Gruppe Teilnehmer mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) sogar noch besser abschnitten. Diejenigen mit einem BMI von etwa 28 erinnerten sich im Durchschnitt an zwei Wörter mehr als diejenigen mit einem BMI von etwa 18. Der BMI ist ein Maß, das von Ärzten verwendet wird, um Menschen anhand ihrer Größe und ihres Gewichts zu kategorisieren. Menschen mit einem höheren BMI haben in der Regel eine größere Körpergröße.

Die Studienautoren spekulieren, dass dieser Unterschied in der Wirksamkeit mit der "Bioverfügbarkeit" von CBD zu tun haben könnte, also damit, wie viel CBD aktiv vom Körper aufgenommen wird. Wenn es um die Verbesserung des Gedächtnisses geht, könnte es entscheidend sein, die richtige CBD-Menge zu finden. Personen mit einem höheren BMI benötigen möglicherweise mehr CBD, um die optimale Wirkung zu erzielen, während Personen mit einem niedrigeren BMI wahrscheinlich weniger benötigen.

CBD verbesserte das episodische Gedächtnis ohne negative Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit oder das Arbeitsgedächtnis

Um zu bestätigen, dass der Konsum von CBD keine psychoaktiven Wirkungen hat, die die Aufmerksamkeit und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen, führten die Forscher weitere Tests durch. Beim Aufmerksamkeitstest wurden die Teilnehmer gebeten, so schnell wie möglich auf das Auftauchen eines bestimmten Zielbildes zu reagieren, wenn ihnen eine Reihe von Bildern präsentiert wurde. Zur Bewertung des Arbeitsgedächtnisses - der Fähigkeit, vorübergehende Informationen zu behalten - mussten die Teilnehmer beurteilen, ob ein aktuelles Bild mit einem Bild übereinstimmte, das zwei Positionen davor in einer Serie gezeigt wurde.

In beiden Fällen hatte CBD keine negativen Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit oder das Arbeitsgedächtnis, was seine Unbedenklichkeit bestätigt. Die Wirkung von CBD auf das episodische Gedächtnis hat ein vielversprechendes Behandlungspotenzial für Krankheiten. Das Forschungsteam erklärte, dass CBD aufgrund seiner bekannten Wechselwirkung mit dem Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers, einem neuronalen Netzwerk, das Gedächtnisprozesse modulieren kann, ein Medikament mit erheblichem Behandlungspotenzial ist.

Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf die Behandlung von Defiziten des episodischen Gedächtnisses haben. Diese sind nicht nur ein Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit, sondern treten auch bei vielen psychiatrischen Störungen wie Schizophrenie, bipolaren Störungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen auf. Wichtig ist, dass es noch immer keine wirksamen Medikamente gibt, um Defizite des episodischen Gedächtnisses bei neuropsychiatrischen Erkrankungen zu beheben.

Zwar sind weitere Forschungen erforderlich, um die optimale Dosis und die langfristigen Auswirkungen von CBD 3% auf das Gedächtnis zu bestimmen, doch die Autoren der Studie betonen, dass ihre Ergebnisse zeigen, dass CBD das episodische Gedächtnis verbessern kann - eine Arzneimittelwirkung mit möglichem therapeutischem Potenzial.