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"Objekte und Dinge"


23.11.2018
16.12.2018

„Objekte und Dinge“ heißt die neue Gemeinschaftsausstellung der Mitglieder des Kunst- und Kulturkreises (KuKuK) in Wettenberg- Wißmar.

/sites/default/filesEin etwas überraschender Titel, denn ein "Ding" ist schließlich alles, was kein Lebewesen ist. Ein "Objekt" ist natürlich auch ein Ding, aber im künstlerischen Sinne etwas anders definiert.

Die Objektkunst begann zu Beginn des 20sten Jhs., als die Kubisten bedruckte Papiere in ihre Bilder einklebten und mit diesen „Papiers collés“ (geklebte Papiere) die Collage erfanden. Von da an experimentierten immer neue Künstler, zunächst Dadaisten und Surrealisten, mit weiteren Materialien und ergänzten die flachen Papiercollagen durch dreidimensionale Elemente. Solche reliefartigen Materialcollagen (Assemblagen) konnten wie Bilder an die Wand gehängt werden.

Zur Verwendung kamen alle erdenklichen Materialien aus Natur und Technik, auch ganz triviale Fundstücke (Objets trouvés) aus dem täglichen Abfall, Schrott, Bauholz usw. Sogar industriell hergestellte Alltagsgegenstände konnten zur Kunst erklärt werden (die "Ready mades" von Duchamps), und die "Merzbauten" von Kurt Schwitters sind ebenfalls Materialcollagen bzw. Objekte.
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Der Künstler bildet also nicht mehr nur ab, sondern erschafft Neues aus x-beliebigem Material. Er kann jedes Material, jeden Rohstoff und jeden vorfabrizierten Gegenstand in seinen Gestaltungsprozeß einbeziehen und mit seinem Objekt beim Betrachter einen neuen Gedankengang und neue Assoziationen auslösen.

Objekte können aus einem oder mehreren gleichen, ähnlichen oder völlig unterschiedlichen Teilen bestehen, die zusammenmontiert ein neues, überraschendes Ganzes ergeben. Sie können verfremdet werden durch eine farbige Fassung, die ein neues Attribut hinzufügt, sie können als Symbol gesehen werden oder als Teil für ein Ganzes stehen- (z.B. ein Sportschuh für einen Fußballspieler oder für allgemeine Fitness). So etwas wäre natürlich absurd, aber die Objektkunst ist reich an absurden Objekten. Es gibt sogar virtuelle Plastiken, die nur im Computer, aber nicht im realen Leben möglich sind-(z.B. virtuelle Keramikgefäße). Und die Pop Art vergrößert oft banale Alltagsgegenstände ins Riesige und macht sie dadurch geradezu magisch (Andy Warhol, Jeff Koons).

Objekte müssen nicht als Einzelstück daherkommen, sie können auch als Paare oder Gruppen zusammenstehen. Eine Anhäufung von Objekten (Akkumulation) ist ebenfalls möglich.

Wenn sich in solchen Gruppierungen ein formaler oder gedanklicher Bezug zwischen den einzelnen Objekten herstellen läßt, können wir dies als Stilleben betrachten. Im Grunde ist jedes gemalte oder fotografierte Stilleben eine Abbildung von Objekten. Und so wie in der Stillebenmalerei Tiere oder Menschen auftauchen können, können auch Objekte in Bezug zu Menschen oder Tieren gesetzt werden.
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Bewegliche Objekte wurden seit dem frühen 20sten Jh. geschaffen, um durch Bewegung und Licht die Zeit und die Veränderung in das Kunstobjekt zu integrieren. (Kinetische Kunst). Durch mechanische, magnetische oder elektrische Apparaturen (oder durch die Tätigkeit des Betrachters) wurden die Objekte in Bewegung versetzt.

Die Kukuks- Mitglieder haben für ihre Ausstellung ein reichhaltiges Spektrum von Objekten und Dingen - auch in Malerei und Fotografie - zusammengestellt.

Die Ausstellung ist in der Kunsthalle des Vereins vom 23.11. (Vernissage) bis zum 16.12.2018 an allen Wochenenden von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

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